Projekte



Entwicklung gesunder Wohnverhältnisse für eine gesundheitsfördernde Stadtentwicklung

Forschungsvorhaben im Auftrag des Umweltbundesamtes (FKZ: 3723 15 106 0)

 In dem Forschungsvorhaben wird der Frage nachgegangen, wie der Gesundheitsschutz – konkret der Schutz vor Lärmbelastung – mit dem Erfordernis des Wärmeschutzes zusammenhängt. Neben den rechtlichen Fragen, die sich an mögliche gesetzliche Vorgaben, deren Ausgestaltung oder Weiterentwicklung richten können, wird Fokus auf die Wohnverhältnisse der Bevölkerung gerichtet.

 In dem Vorhaben wird der Frage nachgegangen, wie die Wohnsituation bezogen auf den Schall- und Wärmeschutz aktuell ist bzw. wie sie in der Bevölkerung wahrgenommen wird. Diese Erkenntnisse werden verknüpft mit denen aus der rechtlichen Perspektive. Ergänzend werden exemplarisch in ausgewählten Gebieten Geräuschbelastung und der energetische Zustand von Wohngebäuden erfasst. Diese Gesamtschau bietet die Möglichkeit, den Zusammenhang zwischen Lärm- und Wärmeschutz dazustellen, sowie Chancen und mögliche Hemmnisse für deren gemeinsame Adressierung zu identifizieren, um den Lärm- und Wärmeschutz im Sinne der gesunden Wohnverhältnisse zu verbessern.

Das Forschungsvorhaben umfasst dabei folgende Aufgaben:

  • Literaturanalyse zum Forschungsstand zum Schall- und Wärmeschutz
  • Fokusgruppendiskussionen mit Personen aus der Wohnbevölkerung
  • Quantitative Befragungen in der Wohnbevölkerung von vier Großregionen Deutschlands, dort unterteilt in Wohngebieten aus verschiedenen Flächennutzungskategorien.
  • Befragung von relevanten Akteur:innen (Stakeholderbefragung) aus Industrie (Herstellerseitig, Schall- und Wärmeschutz, Fenster und Dämmung), Bau- bzw. Wohnungswirtschaft, Eigentümerverbände und  Wissenschaft (Forschung und Entwicklung)
  • Workshop mit Personen aus der Wohnbevölkerung sowie den Akteur:innengruppen
  • Akustische Messungen und Berechnungen zu Lärmbelastung und zum energetischen Zustand des Gebäudes in ausgewählten Haushalten in definierten Gebieten
  • Rechtliche Beurteilung und Erarbeitung von Regelungsvorschlägen, Handlungsempfehlungen und Lösungsansätzen

Projektteam: Ökoinstitut e.V., Darmstadt/Freiburg; Möhler + Partner Ingeniere AG, Augsburg; ZEUS GmbH

Projektzeitraum: 2023 - 2026


Online-Informationsverhaltens von Rezipient*innen im Strahlenschutz

Forschungsvorhaben im Auftrag des Bundesamtes für Strahlenschutz (FKZ: 3623S72274)

Mit einer großen Verbreitung und Vorkommen verschiedener Strahlenarten ist die Aufklärung über Strahlung und Strahlenschutz ein dauerhaft aktuelles Thema. Der Einblick, welches Vorwissen in der Bevölkerung besteht, ist wichtig, um Anknüpfungspunkte für die weitere Aufklärung der Bevölkerung zu erhalten.

Für viele Menschen verlagert sich die Informationssuche vermehrt auf digitale Angebote. Dabei ergeben sich allein durch soziale Medien wie Instagram, Twitter, oder Facebook eine Bandbreite an Suchmöglichkeiten. Ein breites Informationsangebot ergibt sich weiterhin aus den Internetauftritten öffentlicher Stellen, privater Firmen, Nachrichtenseiten, privat betriebene Blogs etc. Es kann angenommen werden, dass das Informationsverhalten von Personen, die vorwiegend Informationen internetgestützt suchen und finden sich von dem nicht-digital recherchierenden Personen unterscheidet.

Zentrales Anliegen dieses Forschungsvorhabens ist die Untersuchung des Informationsverhaltens bezüglich Strahlung und Strahlenschutz im digitalen Raum. Dazu wird der Forschungsstand zum Onlineinformationsverhalten im Rahmen einer Literaturanalyse erarbeitet, bundesweite, quantitative Onlinebefragungen in der Bevölkerung sowie vertiefende qualitative Befragungen von Personen, die sehr häufig Onlineinformationen nutzen, durchgeführt.

Projektteam: in vivo GmbH Unternehmensberatung, Wallenhorst; ZEUS GmbH

Projektzeitraum: 2023 - 2024


Machbarkeitsstudie Lärmatlas Rheinland-Pfalz

Forschungsvorhaben im Auftrag des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz (0003-1401 6)

Die Machbarkeitsuntersuchung dient dazu, die Erstellung eines Lärmatlasses für Rheinland-Pfalz methodisch-konzeptionell vorzubereiten. Das Vorhaben beinhaltet die folgenden Aufgaben:

  • Konzepterstellung für eine regelmäßige landesweite repräsentative Befragung der Bevölkerung zur Lärmbelastung.

  • Ermittlung und Beschreibung von Ursachen (Quellen) flächiger oder regional- bzw. lokalspezifischer relevanter Geräuschimmissionen in Rheinland-Pfalz.

  • Identifikation und Darstellung der nötigen Prozessschritte zur dauerhaften Auswertung und Integration offiziell vorhandener Daten zu Geräuschimmissionen in den Lärmatlas.

  • Ermittlung und Beschreibung geeigneter Methoden zur dauerhaften Erhebung von Geräuschimmissionen durch Quellen, für die bisher keine geeigneten Daten zur Verfügung stehen.

  • Konzepterstellung zu Methoden zur dauerhaften Quantifizierung und Bewertung von Lärmbelastungen anhand von Lärm- und Belastungskennziffern inkl. der Berücksichtigung von Einwirkungen mehrerer Geräuschquellen.

  • Konzepterstellung zur Auswertung der Daten und Veröffentlichung des Lärmatlas als regelmäßiger schriftlicher Bericht als auch in Form interaktiver Karten im Internet.

Projektteam: Möhler + Partner Ingenieure AG, Augsburg; ZEUS GmbH  

Projektzeitraum: 2023


Online-Befragung zu Lärmthemen für den Arbeitsring Lärm (ALD) der Deutschen Gesellschaft für Akustik e.V. (DEGA)

Mit der Online-Fragebogenaktion sollen Informationen zur Verbesserung des Schutzes vor Beeinträchtigung durch Umgebungslärm aus Sicht von Bürgerinnen und Bürgern gesammelt werden. Dazu werden Fragen zur Umgebungslärmsituation, insbesondere Situation des Verkehrslärms in der Wohnbevölkerung gestellt. Aufgabe ist es, die Onlinebefragung zu konzipieren, durchzuführen und erste Ergebnisse der Befragung in einer akustischen Fachzeitschrift zu publizieren.

Projektteam: LÄRMKONTOR GmbH, Hamburg; ZEUS GmbH

Projektzeitraum:  2022 - 2023

Wirkung von Infraschall - Voruntersuchung für eine umweltepidemiologische Langzeitstudie

Forschungsvorhaben im Auftrag des Umweltbundesamtes (FKZ 3721 56 101 0)

Als Infraschall werden in der Akustik Luftschallwellen im Frequenzbereich von 1 bis 20 Hertz definiert.

Die Frage, welche möglichen Gesundheitswirkungen der von technischen Anlagen ausgestrahlte Infraschall hat wird aktuell diskutiert. Vorliegende Forschungserkenntnisse dazu basieren mehrheitlich auf Laborstudien, deren Ergebnisse nur eingeschränkt auf reale Situationen im Wohnumfeld von Menschen übertragbar sind, und auf Querschnittsstudien, die keine Langzeitbetrachtung von möglichen sich über die Zeit entwickelnden Auswirkungen von Infraschall erlauben.

Ziel dieses Vorhaben ist es, Grundlagen und Rahmenbedingungen zu den möglichen, sich über die Zeit entwickelnden Auswirkungen und die Wahrnehmbarkeit von Infraschall zu erarbeiten. Dafür wird ein Studienkonzept erarbeitet und in einer Pilotstudie getestet und evaluiert. Es wird ein umsetzbaren Forschungsplans für eine Langzeitstudie abgeleitet, um über einen Zeitraum von mehreren Jahren die gesundheitliche Entwicklung in der Bevölkerung und die Rolle von Infraschall als potenzieller Risikofaktor anhand einer geeigneten Stichprobe zu verfolgen und in Erhebungswellen zu untersuchen. Dies kann in einer eigens dafür angelegten Längsschnittstudie oder durch Anknüpfung an eine laufende gesundheitsbezogenen Kohortenstudie erfolgen. Die Erarbeitung des Forschungsplans erfolgt anhand von systematisch angelegten Literaturanalysen, Expertengesprächen und Testerhebungen von Infraschallimmissionen und deren möglichen Auswirkungen.

Projektteam: Möhler + Partner Ingenieure AG, München; Institut und Poliklinik für Arbeits- und Sozialmedizin (IPAS), Dresden; Prof. em. Dr.-Ing. Detlef Krahé, Wuppertal; Institut für Urban Public Health (InUPH), Essen; ZEUS GmbH 

Projektzeitraum: 2022 - 2025

CompenSENSE-NORAH

Forschungsvorhaben im Auftrag des Bundesamts für Umwelt (BAFU), Bern, Schweiz

Untersuchungen zum Einfluss der Nähe bzw. Erreichbarkeit von Erholungszonen (Parkanlagen, Grünflächen, Wasser, …) auf die Belästigung durch Verkehrslärm verweisen überwiegend auf eine kompensierende, das heißt lärmbelästigungsmindernde Wirkung. Eine in 2020 veröffentlichte Schweizerische Studie zeigt, dass die Erreichbarkeit von Vegetation und Grünflächen in Wohngebieten die Belästigung durch Straßen- und Schienenverkehrslärm deutlich vermindern kann. Bei Fluglärm hingegen waren die in grünen Wohngebieten lebenden Anwohnenden deutlich lärmbelästigter als die in weniger grünen Wohngebieten lebende Bevölkerung. Anhand von Befragungs- und Lärmexpositionsdaten der in Wohnregionen im Umfeld der Flughäfen Frankfurt/Main, Berlin-Brandenburg, Köln/Bonn und Stuttgart durchgeführten NORAH-Verkehrslärmstudie wird die Replizierbarkeit der Ergebnisse der Schweizerischen Studie geprüft. Dazu werden raumbezogene Grünflächen-Daten (der NDVI-Index; Normalized Difference Vegetation Index) der NORAH-Untersuchungsregionen mit den Expositions- und Belästigungsdaten für Flug-, Schienen- und Straßenverkehrslärm von Stichproben aus der NORAH-Studie verlinkt. Es erfolgen Modellierungen der Expositions-Wirkungsbeziehung für die Verkehrslärmbelästigung getrennt nach den drei Verkehrsarten unter Einbezug des Grünflächen-Index NDVI.

Projektteam: EMPA, CH-Dübendorf; ZEUS GmbH

Projektzeitraum: 2021 - 2023

Beurteilung der Zumutbarkeit von Überschallknallen geplanter Überschallverkehrsflugzeuge bzw. -geschäftsreiseflugzeuge

Forschungsvorhaben im Auftrag des Umweltbundesamtes (FKZ 3720 56 103 0)

Das Forschungsvorhaben hat zum Ziel, die Zumutbarkeit von Überschallknallen durch geplante Verkehrs- und Geschäftsreiseflugzeuge unter Lärmwirkungsaspekten, insbesondere auf den Schlaf als wichtige Erkenntnisquelle zu analysieren und zu bewerten.

Die Möglichkeiten neuer Marktpotentiale mittels optimierter Flugzeuge und Flugverfahren sind ein Anreiz für die Industrie die Wiedereinführung ziviler Überschallflüge anzustreben. Ein Konzept zur Verringerung der Exposition der Bevölkerung durch Überschallknalle am Boden, ist das sogenannte „Low-Boom“-Design.  Dafür wird die Flugzeuggeometrie so verändert, dass der erzeugte Überschallknall weniger impulshaft ist.

Neben den neuen Flugzeug-Designs soll ein spezielles Flugverfahren unter bestimmten atmosphärischen Bedingungen – das so genannte Mach-Cut-off-Verfahren - ebenfalls zu einer deutliche Lärmreduktion führen. Hierzu wird mit Geschwindigkeiten knapp über Schallgeschwindigkeit in niedriger Atmosphäre geflogen, wodurch der zentrale Überschallknall den Boden nicht erreicht.

Im Rahmen dieses Forschungsvorhabens wird eine Laborstudie unter kontrollierten Bedingungen konzipiert und durchgeführt, in der die Auswirkungen von Überschallknallen auf den Schlaf untersucht werden. Dabei werden Simulationen von Überschallknallen, wie sie von zukünftigen Low-Boom-Flugzeugen sowie von konventionellen Überschallflugzeugen unter Anwendung des Mach-Cut-off-Verfahrens in Reisehöhe erwartet werden, berücksichtigt.

Ziel ist es Kriterien zur Beurteilung der Zumutbarkeit von Überschallknallen durch zukünftige zivile Überschallflugzeuge für die Bevölkerung in Europa abzuleiten und ein aus Lärmwirkungssicht anzustrebendes Niveau zum Schutz der Bevölkerung in Deutschland vor Lärm für den Tages- und Nachtzeitraum zu definieren. Die Empfehlungen basieren auf Basis einer Erhebung des Forschungsstands zur Wirkung von Überschallknallen und den Ergebnissen der Laborstudie zur Wirkung simulierter nächtlicher Überschallknalle durch zukünftige zivile Überschallflugzeuge.

Projektteam: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt – Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin, Köln; Carl von Ossietzky Universität Oldenburg; ZEUS GmbH

Projektzeitraum: 2021 - 2025

Evaluierung der Verkehrslärmschutzordnung – 16. BImSchV

Forschungsvorhaben im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

Die Sechzehnte Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verkehrslärmschutzverordnung - 16. BImSchV) gilt für den Bau oder die wesentliche Änderung von öffentlichen Straßen sowie von Schienenwegen der Eisenbahnen und Straßenbahnen (Straßen und Schienenwege). Zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Verkehrsgeräusche ist sicherzustellen, dass der Beurteilungspegel die in der Verordnung festgelegten Immissionsgrenzwerte nicht überschreitet. Hierzu legt die Verordnung Grenzwerte fest, und regelt, wie die Beurteilungspegel für Straßen und Schienenwege berechnet werden. 

Das Vorhaben hat zum Ziel zu prüfen und zu bewerten, ob die in § 2 Absatz 1 der Verordnung genannten Immissionsgrenzwerte dem Stand der Lärmwirkungsforschung entsprechen und ob weitere Maßnahmen zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Verkehrsgeräusche erforderlich sind.

Dabei wird evaluiert inwiefern die Regelungen der 16. BImSchV zur Erreichung der Ziele des BImSchG zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Geräusche und Erschütterungen auch unter Einbeziehung der Praktikabilität und der verfügbaren Technik gerecht werden. Schließlich werden Empfehlungen zu einer etwaigen Anpassung der Immissionsgrenzwerte gegeben und aufgezeigt, ob und ggf. welcher Anpassungsbedarf in der Verordnung insbesondere zur Berücksichtigung des kombinierten Lärms (Gesamtlärms) für Straßen und Schienenwege besteht. 

Hierzu wird der Forschungsstand zur Wirkung von Verkehrslärm im Rahmen einer Literaturanalyse erhoben und in Bezug auf die bestehenden Regelungen der 16. BImSchV bewertet. Notwendige Anpassungen der 16. BImSchV werden identifiziert und anhand von Fallbeispielen evaluiert.

Projektteam: Möhler + Partner Ingenieure AG, Augburg; ZEUS GmbH

Projektzeitraum: 2021 - 2023

Wirkung des Motorradlärms auf die betroffene Wohnbevölkerung im ländlichen Raum von Baden-Württemberg

Forschungsvorhaben im Auftrag des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg

Lärmbelästigung zählt zu den Gesundheitsauswirkungen von Umgebungslärm und kann langfristig die Entwicklung von Krankheiten fördern und begünstigen und zu einer verminderten Lebensqualität beitragen. Wenngleich der Motorradverkehr in Deutschland im Vergleich zu anderen Straßenverkehrsarten weniger häufig auftritt, ist die Belästigung durch Motorradlärm insbesondere in für das Motorradfahren attraktiven Gebieten ein wachsendes Problem. Die Reduzierung des Verkehrslärms ist daher für die Landesregierung von Baden-Württemberg von hoher Bedeutung.

Aufgabe dieses Vorhabens ist es, mittels einer sozio-akustischen Studie für den ländlichen Raum von Baden-Württemberg die Wirkung von Motorradlärm zu untersuchen und hierbei die Expositions-Wirkungsbeziehung zur Belästigung durch Motorradlärm aufzuzeigen.

Darauf aufbauend beabsichtigt dieses Forschungsprojekt unter anderem die Ableitung von Handlungsempfehlungen, und geeignete Maßnahmen insbesondere zur Reduzierung der Belästigung durch Motorradlärm werden herausgearbeitet.

Projektteam:LÄRMKONTOR GmbH, Hamburg; ZEUS GmbH

Projektzeitraum: 2021 - 2023

Aufklärungskonzept zu Infraschall und dessen Wirkungen

Forschungsvorhaben im Auftrag des Umweltbundesamtes (FKZ 3720 43 102 0)

Seit einigen Jahren klagen immer mehr Menschen aus der Bevölkerung über Anlagen, die den Beschwerden nach tieffrequenten Geräuschen (Frequenz von 20 bis 200 Hertz) oder insbesondere Infraschall (Frequenzbereich von 1 bis 20 Hz) emittieren.

Angesichts der nicht eindeutigen, scheinbar widersprüchlichen Auffassungen in der Wissenschaft zum Infraschall  als Gesundheitsrisiko, liegt es nahe anzunehmen, dass diese Uneindeutigkeit an verfügbaren Informationen verbunden mit der teils diffusen Wahrnehmung  dieser Schallart selbst und einem eigenen unklaren kognitiven Konzept des Begriffs „Infraschall“ zu einer erhöhten Risikowahrnehmung in der Bevölkerung führen kann.

Gegenstand dieses Vorhabens ist es die Zusammenhänge zwischen Kognition und Emotion bezüglich des Infraschalls und dessen Auswirkungen auf die Akzeptanz von Anlagen am Beispiel von Windenergieanlagen zu vertiefen und im Rahmen der Aufbereitung des Forschungsstands (Literaturanalyse) und empirischen Erhebungen zu untersuchen. Als Resultat soll ein Konzept für die Aufklärung über Infraschall und dessen Wirkungen auf Menschen erarbeitet und exemplarische Informations- und Kommunikationserzeugnisse entwickelt werden.

Projektteam: Mann beißt Hund – Agentur für Kommunikation GmbH (MbH), Hamburg; Dr. Kühner GmbH, Langenfeld; ZEUS GmbH

Projektzeitraum: 2020 - 2023

Vergleich vorhandener Verfahren zur Beurteilung von nächtlichem Fluglärm und für Entscheidungen über baulichen Schallschutz für Schlafräume

Forschungsvorhaben im Auftrag des Umweltbundesamtes (FKZ 3720 56 102 0)

Der Fluglärm stellt nach dem Straßenverkehrslärm die am zweitstärksten belästigende Verkehrslärmquellenart dar. Der nächtliche Fluglärm ist mit Stress-bedingter Gesundheitsbeeinträchtigung assoziiert. Deswegen und weil der Schlaf allein für sich schützenswert ist, ist der Schutz der Bevölkerung vor gesundheitsbeeinträchtigenden nächtlichen Fluglärm von besonderer Bedeutung.

Ziel dieses Vorhabens ist es, vorhandene Verfahren zur Beurteilung des nächtlichen Fluglärms an Flughäfen zu analysieren. Dabei sollen insbesondere ereignisbezogene Kenngrößen und Abgrenzungskriterien betrachtet werden und zwar im Hinblick auf ihre Eignung zur wirkungsgerechten Definition eines Nachtschutzgebiets und damit verbunden als Auslösekriterium / Grundlage für Regelungen zu Schallschutzmaßnahmen.

Aus den in diesem Forschungsvorhaben erhaltenen Resultaten werden Empfehlungen für geeignete wirkungsbezogene Abgrenzungskriterien für die Definition eines Nachtschutzgebiets abgeleitet und die Auswirkungen auf Festlegungen zum baulichen Schallschutz aufgezeigt.

Projektteam: Möhler + Partner Ingenieure AG, München; Öko-Institut e.V., Darmstadt; Basner Research Consulting LLC, Bala Cynwyd, PA (USA); ZEUS GmbH

Projektzeitraum: 2020 - 2023

Beurteilung und Minderung der Lärmauswirkungen durch Freizeitlärm in Städten

Forschungsvorhaben im Auftrag des Umweltbundesamtes (FKZ 3720 15 103 0)

In dem Vorhaben wird der Konflikt zwischen dem individuellen Ruhebedürfnis einer Person und Lärm-verursachenden, wohnortsnahen Anlagen, denen allerdings eine hohe gesellschaftliche Bedeutung zugeschrieben wird, untersucht. Das Forschungsvorhaben konzentriert sich hierbei auf den Lärm, der durch die Nutzung heutiger Freizeitangebote verursacht wird (Freizeitlärm). 

Hierfür werden im Rahmen einer umfassenden Literaturrecherche Informationen zu Kenngrößen für eine Quantifizierung von Freizeitlärm, geltenden Regelungen hinsichtlich des Immissionsschutzes bei Freizeitlärm und zur gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedeutung der Lärm verursachenden Freizeiteinrichtungen zusammengetragen. Die Befragung von Akteur:innen soll Einblicke in die Praxis geben. Hier werden ebenfalls Themen behandelt wie der touristische und wirtschaftliche Faktor von verschiedenen Freizeitaktivitäten sowie die resultierende Geräuschbelastung, aber es werden auch Fragen zu etwaig durchgeführten Maßnahmen zur Akzeptanzförderung und zu stadtplanerischen Aspekten gestellt. Zusätzlich erfolgt die Bewertung der Wirkung von typischen Freizeitlärmquellen in Ballungsgebieten mittels schalltechnischer Untersuchungen und Lärmbelästigungsbefragungen.

Auf der Grundlage der gesammelten Forschungsergebnisse wird ein umfassender Handlungsleitfaden für Städte, Gemeinden und Anlagenbetreibende mit Empfehlungen für den Umgang mit Freizeitlärm erstellt. 

Projektteam: Möhler + Partner Ingenieure AG, Augsburg; Öko-Institut e.V., Darmstadt; Umfragezentrum Bonn – Prof. Rudinger GmbH (uzbonn GmbH), Bonn; ZEUS GmbH

Projektzeitraum: 2020 - 2023

Equal-Life (Early Environmental quality and life-course mental health effects)

Forschungsvorhaben gefördert im Rahmen des EU Horizon 2020-Programms, Grant Agreement Nr. 874724

Ziel von dem europäischen Horizon 2020-Projekt Equal-Life ist es, die kombinierte Einwirkung von verschiedenen sozialen und physikalischen Umweltfaktoren im Lebensverlauf von Kindern auf deren psychische Gesundheit und geistige Entwicklung zu untersuchen.

Gesundheits- und Entwicklungsdaten aus verschiedenen vorhandenen europäischen Kohorten-, Längsschnitt-Schulstudien als auch Querschnittsstudien werden mit Daten zu physikalischen und sozialen Umweltfaktoren am Wohnort der Kinder angereichert. Es werden die Auswirkungen dieser Sozial- und Umweltfaktoren auf die kindliche Entwicklung auf Basis theoriegeleiteter Fragestellungen untersucht. Insgesamt werden Daten in einem Stichprobenumfang von mehr als 250 000 Personen vorliegen. Die Analysen folgen einem sog. Exposome-Konzept, wonach die Einflüsse von externen (physikalischen), sozialen und internen (Biomarker) Faktoren auf die geistige Entwicklung und psychische Gesundheit der Kinder integriert betrachtet werden. Von Interesse sind dabei nicht nur die belastenden Umweltfaktoren wie Lärm oder Luftschadstoffe, sondern auch die unterstützenden, positiven Umweltfaktoren wie Grünflächen, Spielplätze etc.

Von Beginn an werden relevante Akteursgruppen (Stakeholder) in das Forschungsvorhaben einbezogen und deren an die Forschung gerichteten Bedarfe aufgegriffen. Es werden die von Stakeholder umsetzbaren Interventionsmaßnahmen adressiert, die zur Förderung der kindlichen Entwicklung beitragen und belastende Faktoren minimieren. In einem ausführlichen Leitfaden („Equal-Life Handbook") werden die  Erkenntnisse zusammengetragen und Empfehlungen formuliert.

Aufgabe von ZEUS in Equal-Life ist die Mitarbeit an der Entwicklung eines konzeptuellen Modells (einer „Theorie“) zur Wirkung von Umwelt- und Sozialfaktoren auf die psychische Gesundheit und Entwicklung von Kindern. Dabei werden relevante vermittelnde Einflussgrößen wie Schlafqualität, Stress und dessen Bewältigung sowie Erholungsprozesse bzw. Erholungsmöglichkeiten mit betrachtet. Die erarbeiteten theoretischen Konzepte werden in statistische Modelle übersetzt, mit denen die vorliegenden angereicherten Studiendaten analysiert werden.  ZEUS ist weiterhin an der Einbindung von Stakeholdern beteiligt sowie an der Erarbeitung des Equal-Life Handbuchs.

Projektteam: Fundacion Privada Instituto De Salud Global Barcelona, Gemeente Utrecht, Goeteborgs Universitet, Helsingin Yliopisto, ITA-Suomen YLIOPISTO, J.Z.U. Institut Za Javno Zdravje Na Republika Severna Makedonija Skopje, Karolinska Institutet, Nacionalni Institut Za Javno Zdravje, Quantia Consulting SRL, Rheinisch-Westfaelische Technische Hochschule Aachen, Rijksinstituut Voor Volksgezondheid En Milieu, Stichting International Network On Children's Health, Environment and Safety, Technische Universität Graz, Technische Universität Kaiserslautern, Technische Universiteit Delft, Technische Universiteit Eindhoven, Universität Bremen, Universiteit Gent, University of Leicester, ZEUS GmbH, Zentrum für Angewandte Psychologie, Umwelt- und Sozialforschung

Projektzeitraum: 2020 - 2024

Projektwebseite: https://www.equal-life.eu/en


Gesamtlärmbewertung Umsetzungskonzept und Planspiel

Forschungsvorhaben im Auftrag des Umweltbundesamtes (FKZ 3718 43 134 0)

Aufbauend auf das UBA‐Vorhabens „Modell zur Gesamtlärmbewertung“ (FKZ 3715 55 1030) besteht in diesem Vorhaben die Aufgabe  ein Regelungsmodell zur Gesamtlärmbewertung zu erarbeiten und dieses in einem Planspiel mit den betroffenen Akteuren zu erproben. Anhand des Planspiels sollen die Folgen im Fall einer verbindlichen Einführung der Gesamtlärmbewertung für die betroffenen Akteure, insbesondere aus Wirtschaft (wie z.B. Verbände und Betreiber von Industrie‐ und Gewerbeanlagen, Verkehrsunternehmen sowie Infrastrukturbetreiber) und Verwaltung (einschl. Baulastträger in Städten und Gemeinden, Genehmigungsbehörden) untersucht werden. Dafür wird das Vorhaben in verschiedene Arbeitspakte unterteilt, die sowohl aus einem Dialogprozess – einem Workshop und dem Planspiel – als auch aus fachlichen Arbeiten des Forschungsteams bestehen. Diese Arbeitspakte bauen aufeinander auf und es bestehen Wechselwirkungen untereinander, die bei der Bearbeitung zu berücksichtigen sind.

Projektteam: Möhler + Partner Ingenieure AG, München; Wurster Weiß Kupfer Rechtsanwälte Partnerschaft mbB, Freiburg; team ewen GbR, Darmstadt; ZEUS GmbH

Projektzeitraum: 2019 - 2022

Evaluierung der Umsetzung des Lärmsanierungsprogramms an Schienenwegen der Eisenbahnen des Bundes

Forschungsvorhaben im Auftrag des Eisenbahnbundesamtes

Seit 1999 fördert die Bundesregierung im Rahmen des freiwilligen Investitionsprogramms "Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes" Maßnahmen zur Minderung des Eisenbahnlärms an bestehenden Strecken der Eisenbahn des Bundes mit dem Ziel lärmbelastete Anwohnerinnen und Anwohner zu entlasten.

Aufgabe des Gutachtens ist es, den Fortschritt und die Erreichung dieses Ziels zu evaluieren und notwendige Steuerungsmöglichkeiten für die Zukunft des Programms aufzuzeigen. Im Rahmen des von der ZEUS GmbH verantworteten Gutachtenteils werden an ausgewählten Bahnstrecken Befragungen zur Wahrnehmung der Geräuschbelastung durch den Eisenbahnverkehr durchgeführt und bezogen auf verschiedene Lärmsanierungsmaßnahmen deren Akzeptanz in der betroffenen Bevölkerung erhoben. Im Sommer/Herbst 2019 werden dazu per Zufall ausgewählte Anwohnerinnen und Anwohner, die an bestehenden Bahnstrecken leben, angeschrieben und zur Befragungsteilnahme eingeladen.

Projektteam: Möhler + Partner Ingenieure AG, Augsburg; ZEUS GmbH

Projektzeitraum: 2018 - 2021

Forschungsbericht: >>> Download

Wohn- und Lebensbedingungen und Umgebungsgeräuschen im Umfeld von Truppenübungsplätzen

Forschungsvorhaben im Auftrag des Bundesamtes für Instruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr

In dem Forschungsvorhaben werden im Umfeld ausgewählter Truppenübungsplätze der Bundeswehr Bevölkerungsbefragungen zu den Wohn- und Lebensbedingungen im Umfeld der Plätze und hierbei zur kurz- und langfristigen Wahrnehmung von Umweltgeräuschen durchgeführt. Hierzu werden per Zufall ausgewählte Anwohnerinnen und Anwohner, die im Umfeld der untersuchten Truppenübungsplätze leben, in einem Anschreiben zur Teilnahme an der Befragung gebeten. Die Befragungen finden im Sommer/Herbst 2019 statt.

Projektteam: Cervus Consult GmbH, Willich; ZEUS GmbH

Projektzeitraum: 2018 - 2020

Evaluation der Sportanlagenlärmschutzverordnung

Forschungsvorhaben im Auftrag des Umweltbundesamtes (FKZ 3719 55 101 0)

In dem Vorhaben wird anhand von Belastungs- und Belästigungsuntersuchungen an exemplarisch ausgewählten Untersuchungsstandorten die Wirkung des Sportlärms auf die Belästigung betroffener Anwohnerinnen und Anwohner untersucht. Auf Basis der Ergebnisse werden die Auswirkungen der Sportanlagenlärmschutzverordnung geprüft, die Vollzugserfahrungen der Kommunen und Verbände ausgewertet und im Rahmen eines Rechtsgutachtens bewertet. Der Zeitraum der im Forschungsprojekt durchzuführenden Evaluation beginnt mit dem Inkrafttreten der Zweiten Verordnung zur Änderung der Sportanlagenlärmschutzverordnung und endet mit Ablauf des Projektes nach einer Projektdauer von ca. 3 Jahren.

Projektteam: Möhler + Partner Ingenieure AG, München; Öko-Institut e.V., Darmstadt; ZEUS GmbH

Projektzeitraum: 2019 - 2021

Ermittlung der Relation zwischen Belästigung und Belastung durch Lärm von Luftwärmepumpen und Klimageräten

Forschungsvorhaben im Auftrag des Umweltbundesamtes (FKZ 3718 43 134 0)

Luftwärmepumpen und Klimageräte sind stationäre Anlagen, deren Betrieb zu Geräuschimmissionen in der Nachbarschaft führt. Durch den technischen Wandel sind diese Anlagen nicht mehr nur Gewerbe- und Industriegebieten vorbehalten, sondern werden auch für Ein- und Mehrfamilienhäuser zunehmend im unmittelbaren Wohnumfeld genutzt. Somit haben die Beschwerden und Klagen aus der Wohnbevölkerung über die Geräusche von Luftwärmepumpen und Klimageräten in den letzten Jahren zugenommen.

Das Ziel des Forschungsvorhabens ist es die Auswirkungen charakteristischer Geräuschimmissionen von Luftwärmepumpen am Tage und in der Nacht zu untersuchen. Hierzu wird eine Studie unter kontrollierten Bedingungen zur Wirkung von Luftwärmepumpengeräuschen auf den Schlaf und zur Belästigungswirkung der Geräusche tagsüber bei Ausübung einer Alltagstätigkeit im Wohnbereich (Lesen) durchgeführt.

Projektteam: Advanced Sleep Research GmbH, Berlin, mit wissenschaftlich-methodische Beratung unterstützt durch Interdisziplinäre Schlafmedizinisches Zentrum der Charité - Universitätsmedizin Berlin (Prof. Dr. T. Penzel); Möhler + Partner Ingenieure AG, München; ZEUS GmbH

Projektzeitraum: 2019 - 2023


Neue Methodik zur Bewertung der Gesundheitswirkung von Umgebungslärm in der EU-Umgebungslärmrichtlinie

Gutachten im Auftrag der Europäischen Kommission
(DG Environment, ENV.A3 - Environmental Knowledge, Eco-Innovation & SMEs)

Die Europäische Kommittion (DG Environment) hat Anfang 2018 ein Gutachten in Auftrag gegeben, mit dem Ziel, verschiedene Methoden zur Bewertung der gesundheitsschädlichen Auswirkungen von Umgebungslärm, einschließlich Belästigung, zu prüfen und ein Verfahren vorzuschlagen, das wissenschaftlich fundiert ist, neben Belästigung und Schlafstörungen die Bewertung weiterer Gesundheitswirkungen beinhaltet und praktikabel ist. Dabei werden die neuesten im Zuge der kommenden neuen WHO Noise Guidelines for the European Region erarbeiteten Erkenntnisse der Lärmwirkungsforschung berücksichtigt. Mit dem Gutachten wurde das niederländische National Institute for Public Health and the Environment (RIVM), NL-Bilthoven, und das Zentrum für angewandte Psychologie, Umwelt- und Sozialforschung (ZEUS GmbH), D-Hagen, zusammen mit weiteren an der Erarbeitung der WHO Evidenz-Reviews beteiligten Wissenschaflerinnen und Wissenschaftler beauftragt. Die Ergebnisse wurden Ende des Jahres 2018 veröffentlicht. Das Gutachten steht auf der Webseite des RIVM zum Download bereit.

Projektteam: RIVM, Bilthoven (The Netherlands); ZEUS GmbH
Beratende: Prof. Dr. Mathias Basner (University of Pennsylvania, USA); Dr. Charlotte Clark (Arup, UK); Em. Prof. Alan Lex Brown (Australia)

Projektzeitraum: 2018 - 2019

Gutachtenbericht: >>> Download

Minderung des Gewerbelärms in Städten

Forschungsvorhaben im Auftrag des Umweltbundesamtes (FKZ 3718 55 100 0)

Die Kommunen in Deutschland stehen vor großen Herausforderungen. Sie müssen mehr Wohnraum schaffen, um den stetigen Zuzug und den Bedarf nach Wohnraum vor allem im städtischen Bereich zu bedienen. Dies ist in Einklang zu bringen mit bereits vorhandener Nutzung und dann notwendig aufzubauender Infrastruktur (Verkehr, Nahversorgung, kulturelle und soziale Einrichtungen). Kommunen können durch Nachverdichtung entsprechende Flächen zur Verfügung stellen und so die "Stadt der kurzen Wege" schaffen. Mit dem neuen Gebietstyp "Urbanes Gebiet" soll das Ziel der Nachverdichtung bedient werden.

Die „Stadt der kurzen Wege“ bedingt unbestreitbar Vorteile, der Flächenverbrauch kann so wirksam gesenkt werden, der Wunsch nach kurzen Wegen wird bedient. Allerdings ist damit auch ein Heranrücken an bereits bestehende oder noch zu schaffende Gewerbeflächen – mitsamt der damit verbundenen Verkehre – unausweichlich. Lärmkonflikte rücken somit in den Vordergrund. Die Lärmsituation für die Bevölkerung in derart enger Nachbarschaft mit unterschiedlichen Lärmquellen und vor allem deren planerische Bewältigung ist von herausragender Bedeutung, soll das „neue Zusammenleben in der Stadt“ auf Dauer tragfähig sein. 

In dem Forschungsvorhabens werden In mehreren exemplarisch ausgewählten, verdichteten Untersuchungsgebieten die Geräuschbelastung an Wohngebäuden berechnet, mittels Befragung bei dort wohnenden Anwohnerinnen und Anwohnern die Lärmbelästigung erfasst und diese mit den berechneten Geräuschpegeln in Beziehung gesetzt. Es erfolgt eine rechtsgutachterliche Stellungnahme zu den offenen Rechtsfragen zur Auslegung des neuen Gebietstypes "Urbanes Gebiet". Zum Projektende werden die Ergebnisse des Forschungsvorhabens in einer öffentlichen Informationsveranstaltung vorgestellt.

Projektteam: Öko-Institut e.V., Darmstadt; Büro GeräuscheRechner, Henning Arps, Hildesheim; Institut für Umfragen, Analysen und DataScience, Duisburg; ZEUS GmbH

Projektzeitraum: 2018 - 2021

Forschungsbericht: >>> Download

Handlungsempfehlungen für eine überzeugende Umweltberichterstattung: Nutzbarmachung von Erkenntnissen der Wahrnehmungspsychologie

Forschungsvorhaben im Auftrag des Umweltbundesamtes (FKZ 3717 56 102 0)

Ein wesentlicher Schwerpunkt des Umweltbundesamtes (UBA) ist die Information der Öffentlichkeit über Umweltbelastungen, den Umweltzustand sowie über politische Ziele und Zusammenhänge der Umweltpolitik. Generell lässt sich ein Umweltproblem von einem einzelnen Individuum kaum lösen, sondern erfordert gemeinsames Handeln verschiedener nationaler und internationaler Akteure auf unterschiedli¬chen politischen und wirtschaftlichen Ebenen. Aufgabe der Berichterstattung des UBA ist es, die hierfür erforderlichen Informationen und Entscheidungsgrundlagen bereit zu stellen. Die Komplexität und die bestehenden Unsicherheiten in der Entstehung sowie der Risikobewertung von Umweltproblemen erschweren die Informationsbereitstellung und die Kommunikation mit der Bevölkerung. Hinzu kommt, dass Informationen von Menschen in Abhängigkeit von verschiedenen externen und internen Faktoren unterschiedlich erfasst und unterschiedlich kognitiv, affektiv (emotional) sowie konativ (antriebsbezogen) verarbeitet werden.

Ziel dieses Forschungsvorhabens ist es daher, auf Basis kognitionswissenschaftlicher Erkenntnisse die Wirksamkeit und Verständlichkeit ausgewählter Umweltinformationsprodukte des UBAs zu evaluieren und aus den Ergebnissen Handlungsempfehlungen für die Optimierung der Umweltkommunikation des UBAs abzuleiten und zu vermitteln. Dies erfolgt in verschiedenen Arbeitspaketen, die folgende Aufgaben beinhalten:

  • Eine umfassende Literaturanalyse zu Kommunikationszielen, Einflussfaktoren von Umwelthandeln und -entscheidungen, und zu den bei der Umweltinformationsgabe möglicherweise auftretenden kognitiven Verzerrungen;
  • die Erarbeitung eines Rahmenmodells zu den Wirkungen kognitiver Verzerrungen in der Umweltkommunikation;
  • die empirische Prüfung der Wirksamkeit und Verständlichkeit ausgewählter Produkte der Umweltinformation unter kontrollierten Bedingungen;
  • die Ableitung von Handlungsempfehlung und exemplarische Verbesserung von Kommunikationsprodukten;
  • die Vermittlung der Ergebnisse des Vorhabens in verschiedenen Fachbereichen des Umweltbundesamtes

Projektteam: HSD Hochschule Döpfer (Prof. Dr. Sabine Schlittmeier), Köln; eresult GmbH, Göttingen; Mann beißt Hund - Agentur für Kommunikation GmbH, Hamburg; ZEUS GmbH

Projektzeitraum: 2017 - 2021

RUMBLE (RegUlation and norM for low sonic Boom Levels)

Forschungsvorhaben gefördert im Rahmen des EU Horizon 2020-Programms, Grant Agreement Nr. 769896

RUMBLE (RegUlation and norM for low sonic Boom Levels) ist ein EU Horizon 2020 Verbundprojekt, das zur Aufgabe hat, wissenschaftliche Evidenz zum tolerablen bzw. akzeptablen Niveau der Geräusche von Überschallflugzeugen neuester Generation bereit zu stellen. Ziel ist es, wissenschaftliche Grundlagen für nationale, europäische und internationale Regulierungsbehörden für die Regulierung und Normung von sogenannten 'low sonic boom levels' (niedrige Überschallknalle) zu erarbeiten. Wesentliche Inhalte des Projekts sind:

  • Entwicklung und Beurteilung von Vorhersage-Tools zu Überschallknallen
  • Untersuchung von menschlichen Reaktionen auf Überschallknalle
  • Validierung von Untersuchungsergebnissen in Windtunnel-Experimenten und im Rahmen von Testflügen.
Das RUMBLE-Projekt startete im November 2017 und dauert bis September 2020.
Aufgabe von ZEUS ist die Beratung zur Konzeption und Durchführung von Laborexperimenten zu inner- und außerhäusigen Reaktionen auf (simulierte) Überschallfluggeräusche. Außerdem erarbeitet ZEUS mit weiteren Projektpartnern ein Konzept für eine Feldstudie zur Beeinträchtigungsreaktionen in der Bevölkerung auf Geräusche von Überschallflugzeugen bei Überlandsflügen.

Projektzeitraum: 2017 - 2020

Projektwebseite: https://rumble-project.eu/i/

ANIMA (Aviation Noise Impact Management through novel Approaches) 

Forschungsvorhaben gefördert im Rahmen des EU Horizon 2020-Programms, Grant Agreement Nr. 769627

Das Ziel von ANIMA ist es, neue Methoden, Verfahrensweisen und Instrumente zur Bewältigung und Minderung von Fluglärmwirkungen vor dem Hintergrund einer wachsenden Verkehrsnachfrage zu entwickeln. Dabei soll neben akustischen und operativen Maßnahmen bürgerschaftliches Engagement Beachtung finden. ZEUS ist als Projektpartner dabei und beschäftigt sich im Rahmen von Reviews und mehreren Lärmwirkungserhebungen mit den Faktoren, die beim Zusammenhang zwischen Fluglärm, Belästigung und Lebensqualität eine relevante Rolle spielen. Aus den Ergebnissen werden Empfehlungen zu Maßnahmen abgeleitet, mit denen die Belästigung durch Fluglärm in der betroffen Bevölkerung gemindert, die Lebensqualität verbessert und bürgerschaftliches Engagement unterstützt werden können.

Projektzeitraum: 2017 - 2021

Projektwebseite: http://anima-project.eu/

Lärmbelästigungssituation in Deutschland 

Forschungsvorhaben im Auftrag des Umweltbundesamtes (FKZ 3716 56 101 0)

Umgebungslärm ist eine der bedeutsamsten Umweltprobleme der heutigen Zeit, die sich schädlich auf die menschliche Gesundheit auswirkt. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehen 587 000 gesunde Lebensjahre aufgrund von Belästigung von Umgebungslärm verloren. Belästigung ist eine komplexe Reaktion auf Geräusche, die durch emotionale und kognitive Reaktionen sowie eine Störung des Verhaltens gekennzeichnet ist.

Die Lärmbelästigungssituation in Deutschland wurde bislang turnusmäßig alle zwei Jahre vom Umweltbundesamt ohne Kenntnis der Exposition erfasst. Darüber hinaus sind viele Forschungsvorhaben auf die Untersuchung der Lärmwirkung einzelner zentraler Lärmquellen beschränkt.

In diesem Forschungsprojekt wird eine Lärmbelästigungserhebung geplant und durchgeführt, die repräsentativ im Hinblick auf die Verteilung der Umgebungslärmbelastung in Deutschland ist und die von den unterschiedlichen Umgebungslärmquellen ausgehende Belästigung erfasst. Als Untersuchungsgebiete werden bundesweit stellvertretende Großräume im Norden, Osten, Süden und Westen der Bundesrepublik genutzt. Innerhalb der Großräume wird die Lärmbelästigungssituation für unterschiedliche Verdichtungsräume (Innenstadt, städtisches Randgebiet, ländliche Lage/Raum) erhoben. Die Geräuschpegelbelastung an der Wohnadresse der Befragten wird für Verkehrsgeräusche und – soweit vorhanden – für Geräusche von Industrie- und Gewerbeanlagen als auch Windenergieanlagen abgeschätzt. Die Akustik- und Befragungsdaten werden miteinander verknüpft und erlauben die statistische Analyse von Expositions-Wirkungsbeziehungen. Die verknüpften Befragungs- und Geräuschpegeldaten werden als anonymisierte Datensätze zur Auswertung an das Umweltbundesamt weitergeleitet.

Projektteam: Möhler + Partner Ingenieure AG, Augsburg; ZEUS GmbH

Projektzeitraum. 2017 - 2019

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Modell zur Gesamtlärmbewertung

Forschungsvorhaben im Auftrag des Umweltbundesamtes (FKZ 3715 55 103 0)

Die Auf dem Weg zu einer rechtlichen Regelung einer Gesamtlärmbetrachtung werden in vorliegen-
der Veröffentlichung folgende Fragestellungen untersucht:

  • Weiterentwicklung eines Konzeptes zur Gesamtlärmbewertung auf der Grundlage der VDI
    3722-2
  • Einfluss auf die Gesundheit bei Einwirken mehrerer Geräuschquellenarten
  • Möglichkeiten der rechtlichen Umsetzung einer Gesamtlärmbetrachtung
  • Vorschlag für ein Finanzierungsmodell für Maßnahmen bei einer Gesamtlärmbetrachtung
  • Erweiterung des Datensatzes Musterstadt der DIN 45687 und Erprobung des entwickelten Fi-
    nanzierungsmodells.

Zur Beantwortung der Fragestellungen befasste sich ein interdisziplinäres Team mit aktuellen
Forschungsergebnissen zur Wirkung von einzelnen Geräuschquellenarten und Gesamtlärmwir-
kungen, der RE-Analyse epidemiologischer Untersuchungen, den rechtlichen Rahmenbedingun-
gen für eine Gesamtlärmbewertung und den Methoden für eine praxisgerechte Kostenverteilung
von Lärmschutzmaßnahmen sowie deren Erprobung an einer Modellstadt.
Zu den einzelnen Fragestellungen wurden Vorschläge erarbeitet, die eine Vertiefung der Gesamt-
lärmbetrachtung ermöglichen und abschließend zu einem Vorschlag für eine Verwaltungsvor-
schrift zur Bewertung von Gesamtlärm auf Basis des Substitutionsverfahrens der VDI 3722-2 und
mit einem Finanzierungsmodell für Lärmschutzmaßnahmen führt.

Projektteam: Möhler + Partner Ingenieure AG, Augsburg; Dr. Martin Schröder, Seufert Rechtsanwälte, München; Soundplan GmbH, Backnang; Stapelfeldt Ingenieur GmbH, Dortmund; ZEUS GmbH

Projektzeitraum:  2015 - 2019

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Anwendungsleitfaden: >>> Download
Leitfaden zur Kostenverteilung: >>> Download

Lärmwirkungen von Infraschallimmissionen

Forschungsvorhaben im Auftrag des Umweltbundesamtes (FKZ 3714 51 100 0)

In vorliegender Veröffentlichung wurde die Fragestellung untersucht, welche physischen oder psychischen Belastungen bei Probandinnen und Probanden durch die Exposition mit Infraschall hervorgerufen werden können. Hierzu wurde betrachtet, ob Infraschallimmissionen unter Laborbedingungen einerseits subjektiv als belästigend und unangenehm beurteilt werden und inwieweit sie andererseits messbare körperliche Akutreaktionen hervorrufen. Zur Beantwortung dieser Fragestellungen wurde eine Laboruntersuchung durchgeführt. Die Bearbeitung der Studie gliederte sich in die folgenden Aspekte:

  • Konzeption eines geeigneten Studiendesigns für eine Laboruntersuchung zu den physiologischen und psychologischen Akutwirkungen von Infraschall
  • Durchführung eines Pretests
  • Durchführung einer Laboruntersuchung

Zur Beantwortung der Fragestellungen befasste sich ein interdisziplinäres Team mit aktuellen Forschungsergebnissen zu Infraschalleinwirkungen. Es wurde ein Studiendesign entwickelt und anhand einer Voruntersuchung getestet. Schließlich wurde eine Laboruntersuchung mit 44 Versuchspersonen durchgeführt, in der durch die Darbietung unterschiedlicher Infraschallgeräusche die physiologischen und psychologischen Auswirkungen von Infraschall untersucht wurden.

Projektteam: Möhler + Partner Ingenieure AG, München; Bergische Universität Wuppertal; Deutsches Zentrum für Luft- und raumfahrt (DLR), Köln, ZEUS GmbH

Projektzeitraum: 2015 - 2020

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NORAH (Noise-Related Annoyance, Cognition, and Health)

Forschungsvorhaben im Auftrag des Gemeinnützige Umwelthaus GmbH (UNH) in Kelsterbach.

Die Lärmwirkungsstudie NORAH („Noise-Related Annoyance, Cognition, and Health“,  „Zusammenhänge zwischen Lärm, Belästigung, Denkprozessen und Gesundheit“) wurde in den Jahren 2011 bis 2015 mit dem Ziel durchgeführt, eine möglichst repräsentative und wissenschaftlich abgesicherte Beschreibung der Auswirkungen des Lärms vom Flug-, Schienen- und Straßenverkehr auf die Gesundheit und Lebensqualität der betroffenen Wohnbevölkerung in einer Flughafenregion zu erhalten. Die Untersuchung fand hauptsächlich am Flughafen Frankfurt/Main statt, zum Teil darüber hinaus an den Flughäfen Berlin-Brandenburg, Köln/Bonn und Stuttgart.

Wissenschaflerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Forschungs- und Fachinstitutionen der Medizin, Psychologie, Sozialwissenschaft und Akustik gingen der Frage nach wie sich Verkehrslärm auf die Belästigung, Lebensqualität, die Gesundheit von Erwachsenen und die Entwicklung von Kindern auswirkt.

 Aufgabe von ZEUS war die Gesamtkoordination des NORAH-Vorhabens gemeinsam mit dem wissenschaftlichen Studienleiter Professor Dr. Rainer Guski von der Ruhr-Universität Bochum. Darüber hinaus verantwortete ZEUS den Studienteil zur Belästigung und Lebensqualität der Wohnbevölkerung an den Flughäfen Frankfurt, Berlin-Schönefeld, Köln/Bonn und Stuttgart.

Projektteam: Avia Consult, Strausberg, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Köln, Hörzentrum Oldenburg, GmbH, Justus-Liebig-Universität Gießen, Ruhr-Universität Bochum (Gesamtkoordination), Sozialwissenschaftliches Umfragezentrum, Duisburg, Technische Universität Dresden, Technische Universität Kaiserslautern, ZEUS GmbH (stellv. Gesamtkoordination)

Projektzeitraum:  2011 - 2015

Projektwebseiten:  https://www.norah-studie.de; https://laermstudie.de